Hamburger Resolution

 

Bei der Schlussveranstaltung des VDFG/FAFA-Kongresses in  Hamburg  verabschiedeten die Delegierten aus beiden Ländern eine „Hamburger Resolution“, die sich an die deutsche und französische Politik richtet und die in diesen Tagen den Regierungen in Berlin und Paris zugeleitet wurde:

Abschlusserklärung des 62. Jahreskongresses in Hamburg

Die Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften (VDFG) für Europa e.V. /La Fédération des Associations Franco-Allemandes pour l’Europe (FAFA) befassten sich auf ihrem 62. Jahreskongress vom 23. bis 26.11.2017 in Hamburg mit den „fruchtbaren Gegensätzen“ zwischen Deutschland und Frankreich – für das gegenseitige Verhältnis und darüber hinaus für Europa.

Die VDFG für Europa e.V. / FAFA pour l’Europe sind überzeugt,

  • dass in der globalisierten Welt nur ein geeintes und solidarisches Europa seinen Platz behaupten kann;
  • dass es an der Zeit ist, für die Zukunft Europas neue Visionen zu entwickeln und mutige Schritte zu unternehmen, wie sie die europäischen Gründer am Anfang wagten;
  • dass der deutsch-französischen Partnerschaft dabei eine besondere Verantwortung für dieses Europa zukommt;
  • und dass auch ein deutliches und eindeutiges öffentliches Bekenntnis zu Europa von staatlicher und zivilgesellschaftlicher Seite die Voraussetzung für die Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls und für positive Veränderungen ist;

In der programmatischen Europa-Rede von Präsident Macron an der Sorbonne für „ein souveränes, geeintes und demokratisches Europa“ vom 26. September und in seinem Angebot einer neuen deutsch-französischen Partnerschaft in diesem Zusammenhang sehen VDFG für Europa e.V. / FAFA pour l’Europe eine richtungsweisende Initiative und in der Rede von Bundespräsident Steinmeier am Hartmannsweilerkopf am 10. November 2017 die Bereitschaft, sich darauf einzulassen.

Sie appellieren daher an die Regierungen beider Länder gleichermaßen, schnellstmöglich einen konstruktiven und zielführenden Europa-Dialog aufzunehmen, um die bisweilen unterschiedlichen deutsch-französischen Ansätze in Europa-Fragen zu „fruchtbaren Gegensätzen“ für die Weiterentwicklung der Europäischen Union zu machen, die neue deutsch-französische Dynamik nicht zu verspielen und den historischen Moment für eine Neuausrichtung der Europäischen Union nicht zu verpassen.

Die VDFG für Europa e.V. und der FAFA pour l’Europe begrüßen den Vorschlag des französischen Präsidenten, 2018 lokale Bürgerdiskussionsforen (Convention démocratiques) zur Zukunft Europas zu organisieren. Sie stärken länderübergreifend die demokratische Kultur, tragen zur europäischen Identitätsbildung bei und fördern die Partizipation der Zivilgesellschaft an der Gestaltung Europas.

Die Mitglieder der VDFG für Europa e.V. und die FAFA pour l’Europe sind bereit, sich als zivilgesellschaftliche Akteure an der Organisation dieser Diskussionsforen (Convention démocratiques) an ihren jeweiligen Standorten in beiden Ländern zu beteiligen.

(Beschlossen auf der gemeinsamen Mitgliederversammlung der VDFG für Europa e.V. und FAFA pour l’Europe in Hamburg, 25. November)

Jochen Hake konnte in seiner Funktion als Vizepräsident der VDFG auch Frankreichs neue Botschafterin in Berlin, Mme Anne-Marie Descôtes,  kennenlernen. Sie war eigens aus Berlin nach Hamburg gekommen, um als Festrednerin auf der Schlussveranstaltung, die gleichzeitig auch Juibläumsveranstaltung der DFG Cluny e.V. (Hamburg) zum 70. Geburtstag war, zu sprechen.

Foto (VDFG): v.l.n.r.: Dr. Margarete Mehdorn (Präsidentin VDFG), Botschafterin Anne-Marie Descôtes, Jochen Hake, Marita Niebisch-Hiemsch (Vizepräsidentin VDFG), Stefan Endell (Pressereferent VDFG).